Headerfoto Für unsere Heimatstadt

Für unsere Heimatstadt

Das Potenzial des „Neuen Europäischen Bauhauses des 21.Jahrhunderts“

Das von der europäischen Union ausgerufene „neue europäische Bauhaus“ als Bestandteil eines „Green Deals“, eines Vorhabens, Europa klimaneutral umzugestalten, kann für unsere Stadt eine unerwartete Chance darstellen.
Nicht umsonst hat man sich schon bei der Namensgebung auf das historische Bauhaus, das in Dessau seine Blütezeit hatte, besonnen. Zudem waren Fachleute des Umweltbundes- amtes in den bisherigen Entwicklungsprozess maßgeblich einbezogen.
Seit Eröffnung des Bauhausmuseums sind viele Tausend Besucher in unsere Stadt gekommen, um sich hier über das historische Bauhaus zu informieren und davon inspirieren zu lassen. Die Absicht eines Bauhausmuseums war Bestandteil des „Masterplans Bauhausstadt“.
Die Idee eines „neuen europäischen Bauhauses“ elektrisiert die Fachwelt, die Zahl der Unterstützer wächst täglich. Für uns bietet sich dadurch die vielleicht einmalige Chance, unsere Stadt auf Grundlage eines fortzuschreibenden Masterplans Bauhausstadt völlig neu auszurichten und zu gestalten und auf diese Weise auch zukünftig Besucher für die Entwicklung unserer Stadt zu begeistern.
Diese könnte in der Ausweisung eines auf neuesten ökologischen, energetischen und sozialen Standards beruhenden, innerstädtischen Baugebietes – etwa im Bereich des Leipziger Tors – liegen. Der zentrale Bereich um die Lange Gasse harrt bis heute einer dieser Stadt unwürdigen Entwicklung: Was hindert uns, auch dieses Herzstück unserer Stadt unter fachlicher Beteiligung des UBAs und des Bauhauses so zu entwickeln, dass Architekten und Stadtplaner aus ganz Deutschland nach Dessau pilgern, um das Ergebnis zu begutachten? Mit „Törten“, aber auch dem „Knarrberg,“ ist das bei uns schon einmal sehr erfolgreich gelungen.
Für Dessau spricht auch, dass wir im Jahr 2026 das 100jährige Jubiläum des Bauhaus-gebäudes in Dessau begehen werden.
In der Verantwortung des Landes liegt es jetzt, eine geeignete Persönlichkeit für den Direktorenposten des Dessauer Bauhauses zu finden. Darüber hinaus erwarten wir von der Landesregierung eine deutliche Aufstockung der finanziellen Mittel für die Stiftung Bauhaus, um diese Institution für Architekten, Städtebauer, Gestalter, Künstler und Wissenschaftler aus aller Welt attraktiv zu machen. Das Bauhaus des 21. Jahrhunderts wird ökologischer, sozialer, digitaler und europäischer.
Für unsere Heimatstadt bieten sich jetzt außerordentlich gute Voraussetzungen, um im Ringen für den klimaneutralen Kontinent mitzuwirken.
Im Leitgedanken der Stiftung Bauhaus Dessau wird deren Arbeit als „historisch reflexiv“ beschrieben, zeitgleich fragt sie nach der heutigen Relevanz und den gegenwärtigen Potenzialen, die sich aus dem Bauhauserbe für das 21. Jahrhundert ableiten lassen. Es geht also nicht darum, allein das Erbe zu pflegen, sondern auch die Gegenwart zu gestalten. Diese Erwartung muss jetzt mit Leben gefüllt werden: In Vorbereitung des 100jährigen Jubiläums des Bauhausgebäudes in 2026 bietet sich die Chance, die Entwicklung unserer Stadt unter ökologischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Perspektiven zu definieren und mit konkreten Maßnahmen zu untersetzen.

Wir, die LINKE in Dessau-Roßlau sind bereit und werden mit unseren Aktivitäten zur Unterstützung dieser Idee beitragen. Nutzen wir diese – vielleicht einmalige – Chance.

Ralf Schönemann Fraktionsvorsitzender

zurück